28. Tübinger Orgelsommer: „Mystiker und Feuergeist“ - Sigfrid Karg-Elert (1877-1933)

www.karg-elert.de, CC BY 2.5 , via Wikimedia Commons

28. Tübinger Orgelsommer
„Mystiker und Feuergeist“ - Sigfrid Karg-Elert (1877-1933)

28. Juli bis 7. September 2024

Im Zentrum des diesjährigen Tübinger Orgelsommers steht der im württembergischen Oberndorf am Neckar geborene Komponist Sigfrid Karg-Elert (1877-1933), der bis heute – zu Unrecht! –  im Schatten seines berühmteren Kollegen und Zeitgenossen Max Reger steht. Während Reger überwiegend in seiner spätromantischen Harmonik verharrt (die er freilich an ihre Grenzen führt), geht Karg-Elert stilistisch deutlich weiter und unternimmt kompositorische Ausflüge in den Impressionismus, den Expressionismus und sogar in den Jazz.

Geboren als Siegfried Theodor Karg, zog er bereits im Alter von 5 Jahren mit seiner Familie nach Leipzig. Als er 1901 als Klavierlehrer nach Magdeburg wechselte, änderte er seinen Namen in Sigfrid Karg-Elert („Ehlert“ war der Geburtsname seiner Mutter). Später wurde er Dozent und Professor für Komposition am Leipziger Konservatorium.

Schon zu Lebzeiten stand er in Regers Schatten und wurde von der Reger-Schule kleingehalten. Die Nationalsozialisten setzten den Namen des Nichtjuden Karg-Elert nach seinem Tode dann auch noch in ihr Musikalisches Juden-ABC. Auch nachdem seine Tochter 1936 erreichte, dass sein Name dort gelöscht wurde, spielte man seine Musik kaum noch. Nach dem 2. Weltkrieg verschwand sein Name ein weiteres Mal von der Bildfläche, da man im Zuge der Orgelbewegung, welche barocken Klangidealen nacheifern wollte, seine Musik nicht mehr zeitgemäß fand. Allerdings galt dies eher für den deutschen Sprachraum.

In Großbritannien und den USA hingegen feierte er als Komponist große Erfolge.

Seit einigen Jahrzehnten nun wird seine Musik wieder mehr und mehr aufgeführt. Aber auch heute noch vermisst man eine Gesamtausgabe seiner Orgel- und Harmoniumwerke. Dieser Orgelsommer soll dabei helfen, diesem herausragenden Komponisten den Platz zuzuweisen, den er verdient.

 

Informationen und Dauerkarte

Es gibt auch in diesem Jahr wieder die günstige Dauerkarte an der Abendkasse.
Wenn Sie Fragen haben oder auf der Suche nach weiteren Informationen sind, wenden Sie sich bitte an orgelsommertuebingen@posteo.de.

 

Programm 2024

Internationale Orgelkonzerte

samstags um 20 Uhr (+ 28.7.)

So, 28.7.            Eröffnungskonzert an Bachs Todestag:

                           Johannes Matthias Michel (Mannheim)

Sa, 3.8.               Jens Wollenschläger (Tübingen)

Sa, 10.8.             Sebastian Küchler-Blessing (Essen)

Sa, 17.8.             Sonja Betten (CH-Hergiswil)

Sa, 24.8.             Mari Fukumoto (Berlin/Tokio)

Sa, 31.8.             Sebastian Bethge (Bad Hersfeld)

Sa, 7.9.               Kristian Krogsøe (DK-Aarhus)

 

Orgel.6 (ca. 35 Min)

31.7. - 4.9. mittwochs um 18 Uhr

31.7.            Gregor Engelhardt (Brackenheim/ Rottenburg)

7.8.               Fabian Wöhrle (Ludwigsburg)

14.8.            Gesang und Harmonium/ Orgel

21.8.            Natalia Ryabkova (Stuttgart)

28.8.            Marius Mack (Tübingen/ Villingen)

4.9.               Kinderorgelkonzert

 

Orgelmusiken am Mittag (ca. 20 Min)

 

29.7. - 6.9. montags bis freitags um 12.15 Uhr in der Stiftskirche

3.8. - 7.9. samstags um 12.15 Uhr in St. Johannes

Rückblick: 27. Orgelsommer 2023 Ein neues Lied wir heben an - Martin Luther 1523 | J.S.Bach 1723 (Programmheft)

Förderer

Wir freuen uns, dass die Kreissparkasse Tübingen unseren Orgelsommer auch in diesem Jahr wieder unterstützt!

Prof. Jens Wollenschläger

1. Organist
Hochschule für Kirchenmusik
Gartenstraße 12
72074 Tübingen
Telefon: 07073/8529543
jens.wollenschlaegerdontospamme@gowaway.elkw.de